Welche Zusatzheizung ist sinnvoll?
Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, werden vielerorts die Heizungen wieder eingeschaltet. Gerade in der Übergangszeit sind Zusatzheizungen sehr praktisch, da sie flexibel und schnell Räume erwärmen. Aber auch im Winter, wenn die Heizkraft der Hauptheizung nicht ausreicht, oder im Sommer, wenn es kälter als gewöhnlich ist, spielen sie ihre Stärken aus.
Lesen Sie im folgenden Beitrag, welche Zusatzheizungen es gibt, für welche Räume sie sich eignen und wann sie sich am meisten lohnen.
Welche Zusatzheizungen gibt es?
Wenn man von “Zusatzheizungen” spricht, sind in erster Linie mit Strom betriebene Modelle gemeint. Diese elektrischen Zusatzheizungen sind am gängigsten:
- Heizlüfter
- elektrischer Konvektor
- Infrarotheizung
- elektrischer Radiator
Sehen wir uns diese Modelle und ihre individuellen Vor- und Nachteile im Folgenden genauer an.
Heizlüfter
Ein Heizlüfter funktioniert im Prinzip wie ein Föhn. Er besitzt ein Heizelement, das mithilfe von Strom erhitzt wird. Die erzeugte Wärme wird von einem Ventilator erfasst und in den Raum geblasen.
Der größte Vorteil eines Heizlüfters ist seine äußerst schnelle Wärmeabgabe. Heizlüfter können innerhalb kürzester Zeit warme Luft erzeugen und den Raum so rasch erwärmen. Das macht sie ideal für Situationen, in denen sofortige Wärme benötigt wird. Seine größten Nachteile sind der verhältnismäßig laute Betrieb – verursacht durch den Ventilator – sowie der recht hohe Energieverbrauch.
Vorteile
- schnelle Wärme
- einfache Bedienung
- kompakt und leicht
- mobil und flexibel einsetzbar
günstig in der Anschaffung
Nachteile
- trocknet die Luft aus
- kann im Betrieb laut sein
- nur für kleinere Räume geeignet
- temporäre Wärme
z. T. recht hoher Energieverbrauch
Elektrischer Konvektor
Ein elektrischer Konvektor funktioniert ähnlich wie ein Heizlüfter, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Er besitzt keinen Ventilator. Die Wärme, die im Heizelement erzeugt wird, steigt über Öffnungen am Deckel des Konvektors in den Raum auf – ohne Zutun eines Ventilators.
Im Raum entsteht so auf ganz natürliche Weise die sogenannte Konvektion – eine kontinuierliche, leichte Zirkulation der Luft, die eine gleichmäßige Erwärmung des Raumes ermöglicht. In größeren Räumen kann das allerdings zum Problem werden, denn hier kann die Kraft des Konvektors nicht ausreichen, um den Raum effektiv zu heizen.
Vorteile
- gleichmäßige Wärmeverteilung
- leiser Betrieb
- einfache Bedienung
- meist platzsparendes Design
- günstig in der Anschaffung
Nachteile
- langsamere Erwärmung des Raumes
- nur für kleinere Räume geeignet
- kein gezieltes Heizen möglich
- erwärmte Luft kühlt schnell wieder ab
- z. T. recht hoher Energieverbrauch
Infrarotheizung
Eine Infrarotheizung funktioniert nach einem anderen Prinzip. Diese Heizung sendet Infrarotstrahlen aus, die die Objekte im Raum inkl. Wände, Böden und Decken erwärmen – nicht die Raumluft. Die Objekte nehmen die Wärme auf und geben sie langsam wieder ab. So wird der Raum gleichmäßig und ohne Luftzirkulation erwärmt.
Der größte Vorteil einer Infrarotheizung als Zusatzheizung ist ihre hohe Effizienz. 100 % elektrische Energie, sprich Strom, können in 100 % Heizenergie umgewandelt werden. Nur sehr wenige andere Heizsysteme haben einen derart hohen Wirkungsgrad. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die angenehme Strahlungswärme, die gezielt eingesetzt werden kann und das Raumklima verbessert.
Beachten muss man bei diesem Heizungssystem die richtige Platzierung bzw. Montage. Blockieren Einrichtungsgegenstände die Heizung, kann sie nicht gut heizen.
Vorteile
- gezielte Wärme
- schnelle Wärme
- gleichmäßige Wärmeverteilung
- hohe Effizienz
- platzsparendes Design
- keine Austrocknung der Luft
- lautloser Betrieb
Nachteile
- begrenzte Reichweite
- Wärmeverlust bei schlechter Dämmung
- richtige Platzierung nötig, um den Wirkungsgrad nicht einzuschränken
- höhere Anschaffungskosten als bei Heizlüfter und Radiator
Infrarotheizungen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Wenn Sie das Heizelement dauerhaft als Zusatzheizung nutzen wollen, ist eine fixe Montage an der Decke oder der Wand empfehlenswert. Dafür eigenen sich spezielle Infrarotheizungen für die Decke oder Wand, die genau darauf ausgelegt sind.
Daneben gibt es auch mobile Infrarot-Standgeräte, die Sie flexibel einsetzen können. Zwei Highlights aus dem heatness®-Sortiment sind zudem die Infrarot-Spiegelheizung sowie der Infrarot-Handtuchtrockner für das Badezimmer.
Elektrischer Radiator
Radiatoren haben Metallflächen oder Rippen, die von Heizelementen erhitzt werden. Die erwärmten Metallflächen geben die Wärme an die Umgebung ab – entweder durch direkte Strahlung oder indem sie die sie umgebende Luft erwärmen.
Elektrische Radiatoren können auch nach dem Abschalten noch eine Weile Wärme abgeben, da die Metallflächen die Wärme speichern. Diese langanhaltende Wärmeabgabe ist der größte Pluspunkt dieser Heizungsart. Das macht sie zu einer effizienten Option, um eine konstante Temperatur im Raum aufrechtzuerhalten, ohne die Heizung dauerhaft eingeschaltet haben zu müssen.
Allerdings haben Radiatoren nur eine begrenzte Reichweite und können nicht gezielt bestimmte Bereiche des Raumes erwärmen.
Vorteile
- lang anhaltende Wärme
- gleichmäßige Wärmeverteilung
- je nach Art keine Luftzirkulation
- geräuscharmer Betrieb
- mehrere Modelle für unterschiedliche Räume
Nachteile
- längere Aufwärmzeit
- keine gezielte Erwärmung
- begrenzte Reichweite
- oft ortsfest = weniger flexibel
- u. U. hoher Energieverbrauch
Es gibt verschiedene Arten von Radiatoren, die sich als Zusatzheizung eignen:
- Ölradiatoren: Diese Radiatoren arbeiten mit Öl als Wärmeträger.
- Flüssigkeitsgefüllte Radiatoren: Für solche Radiatoren wird in der Regel ein Gemisch aus Wasser und weiteren Additiven als Wärmeträger genutzt.
- Luftbasierte Radiatoren: Diese Radiatoren nutzen einen Ventilator, um Luft durch die Heizelemente zu bewegen. Dadurch wird die Luft erwärmt, bevor sie in den Raum abgegeben wird.
Alle Radiatoren haben jedoch gemein: Sie benötigen zum Betrieb Strom. Dieser wird genutzt, um die Heizelemente zu erhitzen, welche anschließend den Wärmeträger und die Metallflächen bzw. Rippen erwärmen.
In welchen Räumen eignet sich welche Zusatzheizung?
Eine Zusatzheizung eignet sich für jedes Haus, jede Wohnung und jeden Raum. Denn sie spendet genau dort zusätzliche Wärme, wo sie gerade benötigt wird. Wichtig ist jedoch, dass Sie das richtige Modell für Ihren Einsatzzweck auswählen. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick:
Heizlüfter | Konvektor | Infrarotheizung | Radiator | |
---|---|---|---|---|
Wohnzimmer | x | x | x | x |
Schlafzimmer | x | x | x | |
Badezimmer | x* | x | ||
Küche | x | x | x | |
Büro | x** | x | x | x |
Garage | x | x | x | x |
Dachboden | x | x | x | x |
* Ein für Badezimmer geeignetes Modell wählen!
** Ein leises Modell auswählen!
Sie sehen: Nicht jedes Modell ist bedingungslos für jeden Raum geeignet. Im Folgenden gehen wir näher darauf ein, für welche Gegebenheiten die jeweiligen Zusatzheizungen nicht die beste Wahl sind.
Hier sind Heizlüfter nicht geeignet
- feuchte Räume: Aus Sicherheitsgründen sind die meisten Modelle nicht für Badezimmer geeignet. Es gibt jedoch spezielle Badheizlüfter.
- große Räume: Hier können Heizlüfter nicht ausreichen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.
- sehr kleine Räume: Heizlüfter müssen sicher aufgestellt werden, um Brände zu vermeiden. In engen Räumen kann das problematisch sein.
- Räume, in denen es still sein soll: Heizlüfter können aufgrund ihres Lärmpegels als störend empfunden werden.
Hier sind Konvektoren nicht geeignet
- große Räume mit hohen Decken: Die aufsteigende warme Luft kann sich unter Umständen nicht ausreichend verteilen und den Raum so nicht effektiv heizen.
- Räume mit begrenzter Luftzirkulation: Elektrische Konvektoren brauchen eine ausreichende Luftzirkulation, um die Wärme gleichmäßig zu verteilen.
- sehr kleine Räume: Elektrische Konvektoren benötigen genügend Sicherheitsfläche, um Brandgefahr zu vermeiden.
- (z. T.) feuchte Räume: Wählen Sie unbedingt ein speziell für Feuchträume geeignetes Modell!
Hier sind Infrarotheizungen nicht geeignet
- Räume mit sehr schlechter Isolation: Achten Sie auf die richtige Platzierung, um Wärmeverlust zu vermeiden.
Hier sind Radiatoren nicht geeignet
- feuchte Räume: Die Metallflächen des Radiators können korrodieren.
- kleine Räume: Radiatoren brauchen Platz, um gut zu funktionieren.
- Räume mit hohen Decken: Hier kann die Wärme schnell verloren gehen, da sie nach oben steigt. Das macht die Heizung wenig effektiv.
- Räume mit wenig Platz: Radiatoren haben meist kein platzsparendes Design.
Wie hoch sind die Kosten einer elektrischen Zusatzheizung?
Bei den Kosten einer elektrischen Zusatzheizung muss man zwischen Anschaffungs- und Betriebskosten unterscheiden. In der Anschaffung sind Heizlüfter meist die günstigste Variante. Kleine Modelle sind oftmals schon für unter 40 € erhältlich. Auch Konvektoren und Radiatoren sind mit rund 50–150 € preiswert. Infrarotheizungen sind etwas teurer, kleinere Modelle sind aber schon ab rund 200 € erhältlich.
Da alle Modelle mit Strom betrieben werden, sind die Betriebskosten annähernd gleich hoch. Zu bedenken sind jedoch zwei Punkte. Erstens: Die Infrarotheizung hat unter diesen Modellen den besten Wirkungsgrad, wodurch sie in Summe weniger Strom erfordert als Heizlüfter und Konvektor. Zweitens: Radiatoren – insbesondere Ölradiatoren – können Wärme speichern und benötigen deshalb ebenso weniger Strom als Heizlüfter und Konvektor.
Fazit: Eine Zusatzheizung ist (fast) immer sinnvoll
Grundsätzlich gilt: Eine Zusatzheizung ist dann lohnenswert, wenn sie zur punktuellen Unterstützung der Hauptheizung oder zum schnellen Aufheizen selten genutzter Räume eingesetzt wird. Dort spielt sie ihre Stärken richtig aus.
Allerdings gibt es auch Umstände, bei denen eine Zusatzheizung nicht wirklich nötig ist, und zwar dann, wenn die Hauptheizung selbst ausreichend stark ist. In diesem Fall verursacht eine zusätzliche Wärmequelle lediglich Zusatzkosten, ohne das Raumklima entscheidend zu verbessern. In den meisten Fällen ist eine zusätzliche Wärmequelle jedoch durchaus eine Überlegung wert.
FAQ
Welche Zusatzheizung ist die beste?
Welche Zusatzheizung die beste ist, kommt darauf an, wo und wie intensiv Sie die Heizung nutzen und wie viel Sie ausgeben wollen. Heizlüfter sind besonders günstig, Konvektoren erwärmen den Raum gleichmäßig, Infrarotheizungen sind sehr effizient und sparsam und Radiatoren sorgen für eine langanhaltende Wärmeabgabe.
Welche Zusatzheizung ist am effektivsten?
Die effektivste Zusatzheizung ist die Infrarotheizung. Sie kann die zugeführte elektrische Energie zu 100 % in Wärme umwandeln. Damit ist sie weitaus effektiver als Heizlüfter & Co.
Welche Zusatzheizung ist am sparsamsten?
Die sparsamste Zusatzheizung ist die Infrarotheizung, da Sie den Strom am effektivsten nutzen kann. Dadurch benötigt sie weniger Energie als andere elektrische Zusatzheizungen, um dieselbe Heizkraft zu erzeugen.
Was ist sparsamer: Infrarotheizung oder Heizlüfter?
Die Infrarotheizung ist sparsamer als der Heizlüfter. Das hat zwei Gründe. Einerseits hat die Infrarotheizung einen höheren Wirkungsgrad und verbraucht für denselben Heizeffekt dadurch weniger Strom. Andererseits wirkt die Infrarotstrahlung nachhaltiger als die Wärme des Heizlüfters, da sie die Objekte im Raum erwärmt und nicht die Luft. Diese geben die Wärme langsam an die Umgebung ab, auch wenn die Heizung schon ausgeschaltet ist.
Wie viel Watt sollte eine Zusatzheizung haben?
Die benötigte Wattzahl für eine Zusatzheizung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Raumgröße, Isolierung, gewünschte Temperatur und individueller Heizbedarf. Allgemein geht man von einer benötigten Leistung von 300 bis 900 Watt pro durchschnittlichem Wohnraum aus. Wenn Sie wissen, wie viel davon von Ihrer Hauptheizung gedeckt wird, können Sie berechnen, wie viel Watt die Zusatzheizung haben sollte.
Welche Zusatzheizung für den Altbau?
Grundsätzlich eignen sich Konvektor, Radiator, Heizlüfter und Infrarotheizung für den Altbau. Aufgrund der schlechten Isolierung sollte man jedoch gut darauf achten, wo man die Heizung platziert. So verhindert man, dass viel Energie durch alte Fenster oder schlecht gedämmte Wände verloren geht. Außerdem können die hohen Decken ein Problem für Konvektoren und Radiatoren sein, da die warme Luft nach oben steigt. Infrarotheizungen können an der Decke montiert werden.