Infrarotheizung: Stromverbrauch & Kosten (inkl. Beispiele)

Wer sich eine Infrarotheizung anschaffen möchte oder bereits eine besitzt, wird sich früher oder später mit dem Stromverbrauch der Infrarotheizung auseinandersetzen müssen – spätestens, wenn es um die Berechnung der Stromkosten geht. Denn: Sind Infrarotheizungen am Ende tatsächlich Stromfresser? Deshalb geben wir Ihnen hier bei heatness® einen klaren Überblick über den Stromverbrauch von Infrarotheizungen und die Faktoren, welche ihn beeinflussen.

Grafische Auflistung der wichtigsten Punkte in diesem Ratgeber

Erhalten Sie in unserem umfassenden Ratgeber Einblicke in den Stromverbrauch von Infrarotheizungen, inklusive detaillierter Berechnungsbeispiele und einer Auflistung der wichtigsten Einflussfaktoren.

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Sind Infrarotheizungen Stromfresser?

Heizungen, die mit elektrischer Energie betrieben werden, stuft man häufig als Stromfresser ein. Eine übereilte Einschätzung! Infrarotheizungen haben nämlich einen geringeren Stromverbrauch als andere Elektroheizungen.

Klassische Elektroheizkörper erwärmen die Luft, die dann nach oben steigt, sich abkühlt und wieder zu Boden sinkt, wodurch ein Kreislauf entsteht. Im Gegensatz dazu erwärmen Infrarotheizungen in erster Instanz die Objekte, Gegenstände und baulichen Bestandteile im Raum. Diese absorbieren die Infrarotstrahlung und geben die Wärme anschließend gleichmäßig an den gesamten Raum ab.

Das bedeutet, bei Infrarotheizungen wird die verwendete Energie zu einem Großteil in Wärme umgewandelt. Außerdem wird beim Heizen mit Infrarotwärme nur dann Strom bezogen, wenn auch wirklich Wärme produziert wird. Ein Bedarfsheizen ist somit problemlos möglich. Von Stromfressern kann hier also wirklich nicht die Rede sein.

Dennoch bringt auch die Infrarotheizung einen Nachteil mit sich: Sie verursacht im Dauerbetrieb als Hauptheizung relativ hohe Betriebskosten. Daher wird empfohlen, sie für bedarfsgerechte Wärme als Zusatzheizung zu nutzen.

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Verbrauch der Infrarotheizung – alle Faktoren

Der Stromverbrauch einer Infrarotheizung ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig, wie der Raumgröße, der Nutzungsdauer und dem Strompreis. Hier finden Sie alle wichtigen Faktoren auf einen Blick:

Grafische Darstellung aller Faktoren des Stromverbauches

Obwohl all diese Faktoren wichtig sind, möchten wir fünf besonders einflussreiche Aspekte näher betrachten:

1. Die Heizleistung

Grundsätzlich gilt: Je größer der Raum, desto höher muss auch die Wattleistung der Infrarotheizung sein.

Wie viel Watt Heizleistung für einen Raum bzw. eine Wohnung benötigt werden, hängt jedoch auch stark davon ab, aus welchem Baumaterial das Gebäude ist und in welchem Zustand es sich befindet. Orientieren können Sie sich an folgenden Werten:

  • Passiv- und Niedrigenergiehaus: 25 Watt/m³
  • Neubau/Gasbeton, Ziegel oder Massivholz: 30 Watt/m³
  • Altbau: mindestens 35 Watt/m³

Wer es etwas genauer wissen will, der muss in einem ersten Schritt die Maße des ausgewählten Raumes bestimmen. Sobald diese und die Anzahl der Außenwände bekannt sind, kann die benötigte Heizleistung bestimmt werden. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie Anhaltspunkte für die Dimensionierung als Zusatzheizung.

Heizleistung 1 Außenwand 2 Außenwände 3 Außenwände 4 Außenwände
300 W bis 7 m2 bis 6 m2 bis 5 m2 bis 4 m2
400 W bis 12 m2 bis 10 m2 bis 8 m2 bis 6 m2
500 W bis 14 m2 bis 12 m2 bis 10 m2 bis 8 m2
600 W bis 16 m2 bis 14 m2 bis 12 m2 bis 10 m2
700 W bis 18 m2 bis 15 m2 bis 13 m2 bis 12 m2
800 W bis 20 m2 bis 18 m2 bis 15 m2 bis 13 m2
900 W bis 22 m2 bis 20 m2 bis 18 m2 bis 15 m2

Für eine exakte Berechnung der Heizleistung kontaktieren Sie gerne das Heatness-Team und wir übernehmen eine kostenlose Berechnung inklusive unverbindlichem Angebot für Sie.

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2. Bauliche Voraussetzungen

Wenn Sie die baulichen Voraussetzungen Ihrer Wohnung in die Heizleistung einbeziehen möchten, benötigen Sie die sogenannte spezifische Heizleistung. Da das Baujahr des Gebäudes einige wichtige Faktoren wie das verwendete Baumaterial, die Beschaffenheit der Fenster und die Dicke der Wände annähernd berücksichtigt, orientiert sich die folgende Tabelle am Alter des Gebäudes:

Baujahr Heizleistung
18 °C 20 °C 24 °C
vor 1982 112 W/m2 122 W/m2 142 W/m2
1983-1994 91 W/m2 99 W/m2 116 W/m2
nach 1994 74 W/m2 81 W/m2 95 W/m2

3. Raumgröße und -höhe

Eine der wichtigsten Größen, wenn es um den Verbrauch einer Infrarotheizung geht, ist die benötigte Heizleistung. Dafür ausschlaggebend ist neben der Qualität der Dämmung vor allem die Raumgröße. Diese bestimmt nämlich maßgeblich, wie viel Heizleistung für den jeweiligen Raum benötigt wird, um das Raumklima verbessern zu können.

Zur Berechnung der Heizleistung gibt es eine Vielzahl an Heizrechnern, die meist auf der Quadratmeterzahl der zu beheizenden Fläche basieren. Bei einer zuverlässigen Angabe des Herstellers ist das für Zusatzheizungen durchaus in Ordnung. Wir empfehlen für eine genauere Berechnung jedoch, diese nach Kubikmetern durchzuführen – vor allem, wenn die Infrarot-Elektroheizung als Vollheizung eingesetzt werden soll. Gerade dann spielt nämlich die Raumhöhe eine wesentliche Rolle.

4. Nutzungsdauer als Basis für den Stromverbrauch

Neben der allgemeinen Heizleistung ist auch die tägliche Nutzungsdauer der Infrarotheizung ausschlaggebend für den Stromverbrauch. Die Rechnung ist dabei ganz einfach: Je länger die Heizung pro Tag in Betrieb ist, desto höher ist der Stromverbrauch der Infrarotheizung.

Wenn es um die Berechnung des Stromverbrauchs pro Jahr geht, müssen Sie bedenken, dass die Heizung nicht das ganze Jahr über gleich viel in Betrieb ist. Im Winter läuft die Heizung meist mehrere Stunden pro Tag, während sie im Sommer oftmals gar nicht zu Einsatz kommt. Für die meisten Verbrauchsrechnungen für Infrarotheizungen kommt daher ein Durchschnittswert zum Einsatz, beispielsweise 4 Stunden pro Tag.

5. Aktueller Strompreis

Die Strompreise pro Kilowattstunde können je nach Region und Anbieter stark schwanken, sodass die Kosten bei einer Elektroheizung nicht überall gleich hoch ausfallen. In Österreich liegen die Strompreise aktuell bei durchschnittlich 30 Cent pro Kilowattstunde (kWh), wobei die Preise natürlich variieren.

Bei den Stromkosten einer Infrarotheizung ist es wichtig zu wissen, dass dabei meist in Intervallen geheizt wird – die Heizung läuft also nicht ständig durch. In einem durchschnittlich bis gut isolierten Raum reicht eine Heizphase von 20-30 Minuten pro Stunde aus, um den Raum angenehm zu temperieren. Je nach Ihrem persönlichen Wärmebedarf müssen Sie also nicht unbedingt mit vollen 60 Minuten Heizbedarf pro Stunde rechnen.

Beispiele: Stromverbrauch einer Infrarotheizung

Wenn Sie wissen, wie hoch die Wattleistung Ihrer Infrarotheizung ist, können Sie im nächsten Schritt den Stromverbrauch bestimmen. Dieser Wert wird in kWh angegeben. Für die Berechnung benötigen Sie:

  • die Heizleistung der Infrarotheizung in Watt und
  • die Nutzungsdauer der Infrarotheizung in Stunden.

Stromverbrauch bei unterschiedlichen Dämmungen

Altbauwohnung Neubauwohnung Passivhaus
Heizlast pro m³ 35 Watt 30 Watt 25 Watt
Gesamte Heizlast 2.188 Watt 1.875 Watt 1.563 Watt
Stromverbrauch/Jahr 2.800 kWh 2.400 kWh 2.000 kWh
Heizkosten pro Jahr ca. 896 Euro ca. 768 Euro ca. 640 Euro
*8 Heizstunden täglich, 160 Tage jährliche Heizperiode, Strompreis 32 ct/kWh
**Raumhöhe: 2,5 m; Größe: 25 m²

Altbauwohnung 60 m²

In diesem Beispiel gehen wir von einer schlecht isolierten Altbauwohnung aus.

  • Raumhöhe: 2,5 m – schlecht isoliert
  • Heizlast pro m³: 40 Watt
  • Gesamte Heizlast: 6.000 Watt
  • Stromverbrauch/Monat bei 30 Tagen: 1.440 kWh
  • Stromverbrauch/Jahr bei 160 Tagen: 7.680 kWh
  • Jährliche Heizkosten bei 0.32 ct/kWh: ca. 2.457,60 Euro
Verbrauchsbeispiel 60 m²

Bildquelle: ©js-photo – stock.adobe.com

Verbrauchsbeispiel Altbauwohnung 60 m²

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Heizkostenbedarf berechnen lassen

Neubauwohnung 60 m²

In diesem Beispiel gehen wir von einer gut isolierten Neubauwohnung aus.

  • Raumhöhe: 2,5 m – gut isoliert
  • Heizlast pro m³: 30 Watt
  • Gesamte Heizlast: 4.500 Watt
  • Stromverbrauch/Monat bei 30 Tagen: 1.080 kWh
  • Stromverbrauch/Jahr bei 160 Tagen: 5.760 kWh
  • Jährliche Heizkosten bei 0.32 ct/kWh: ca. 1.843 Euro

Bildquelle: ©S. Engels – stock.adobe.com

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Passivhaus 60 m²

In diesem Beispiel gehen wir von einem Niedrigenergiehaus aus.

  • Raumhöhe: 2,5 m – gut isoliert
  • Heizlast pro m³: 25 Watt
  • Gesamte Heizlast: 3.750 Watt
  • Stromverbrauch/Monat bei 30 Tagen: 900 kWh
  • Stromverbrauch/Jahr bei 160 Tagen: 4.800 kWh
  • Jährliche Heizkosten bei 0.32 ct/kWh: ca. 1.536 Euro
Infrarotheizung im Altbau

Bildquelle: ©2mmedia – stock.adobe.com

Infrarotheizung im Altbau

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Stromverbrauch reduzieren: 3 schnelle Tipps

Um den Verbrauch Ihrer Infrarotheizung zu verringern und Heizkosten zu sparen, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Verwenden Sie mehrere kleinere Heizpaneele anstelle eines großen, um den Raum gleichmäßig und effektiv zu erwärmen.
  • Installieren Sie Thermostate, die die Heizung automatisch an- oder ausschalten, wenn sich die Raumtemperatur ändert.
  • Vermeiden Sie die Installation der Heizung hinter Vorhängen oder Möbeln, da dies die effektive Erwärmung des Raumes verhindert.

Formeln & Rechner

Die Betriebskosten einer Elektroheizung zu berechnen ist gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick scheint. Hat man erst die Daten der wichtigsten Einflussfaktoren beisammen, geht die Berechnung schnell von der Hand. Im folgenden Abschnitt zeigen wir Ihnen, wie Sie Heizleistung, Stromverbrauch und Stromkosten einer Infrarotheizung in wenigen Schritten selbst berechnen.

Heizbedarf berechnen

Die ungefähre Heizleistung, die in einer Wohnung bzw. einem Raum benötigt wird, berechnen Sie folgendermaßen:

Stromverbrauch berechnen

Wenn Sie wissen, wie hoch die Wattleistung Ihrer Infrarotheizung ist, können Sie im nächsten Schritt den Stromverbrauch bestimmen. Dieser Wert wird in kWh (Kilowattstunden) angegeben. Für die Berechnung benötigen Sie:

  • die Leistung der Infrarotheizung in Watt und
  • die Nutzungsdauer der Infrarotheizung in Stunden.

Sie haben noch kein Infrarotgerät, möchten aber dennoch wissen, wie hoch der Stromverbrauch für Ihren Wohnraum wäre? Kein Problem.

In diesem Fall gehen Sie wie folgt vor:

  1. Berechnen Sie die Kubikmeter-Anzahl des Raumes, der mit Infrarot beheizt werden soll.
  2. Multiplizieren Sie die m³-Anzahl mit der benötigten Heizleistung pro m³.
  3. Für den Stromverbrauch muss die Wattanzahl durch 1.000 dividiert werden, damit Sie den kWh-Wert erhalten.
  4. Möchten Sie den Stromverbrauch pro Tag wissen, dann müssen Sie diese kWh mit der jeweiligen Nutzungsdauer multiplizieren.

Heizkosten berechnen

Am Ende ist am Stromverbrauch jedoch vor allem eines interessant: die damit verbundenen Kosten. 

Die Stromkosten einer Infrarotheizung berechnen Sie im Wesentlichen mit drei Größen: der Heizdauer pro Tag (in Stunden), der Leistung der Infrarotheizung (in Kilowattstunden) und dem Strompreis pro Kilowattstunde (in Euro).

Sie können die Stromkosten der Infrarotheizung jedoch auch anhand der Raumgröße bestimmen. Dazu benötigen Sie:

  • die Raumgröße in m³
  • die benötigte Heizleistung in Watt bzw. kWh
  • die tägliche Heizdauer und
  • die Strompreise pro kWh.

Jährliche Berechnungen sind jedoch nur begrenzt sinnvoll, da die Infrarotheizung nicht in jedem Monat gleich lang in Betrieb ist. Zudem können auch die Strompreise schwanken, was diese Berechnung ebenso ungenau macht. Eine monatliche Berechnung der Kosten ist hier meist sinnvoller.

Rechner

Unser Infrarotheizungs-Rechner berücksichtigt alle relevanten Parameter, einschließlich der Nutzungsdauer, des aktuellen Strompreises, der Gebäudedämmung und der Lage Ihrer Wohnung.

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Fazit: Infrarotheizungen und ihr Stromverbrauch

Infrarotheizungen sind also eine effiziente und flexible Heizlösung, die oft zu Unrecht als stromintensiv angesehen wird. Dennoch hat unser Ratgeber gezeigt, dass der Stromverbrauch einer Infrarotheizung von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Somit kann auch der beste Heizrechner die Beratung vor Ort nicht ersetzen. Denn online errechnete Werte können nur bedingt Tatsachen wie schlechte Isolierung, ungewöhnlich geschnittene Räume etc. miteinbeziehen.

Nichtsdestotrotz ist der Heizrechner für den Verbrauch von Infrarotheizungen eine wunderbare Gelegenheit, um einen ersten Überblick über die Kosten zu bekommen.

FAQ: Häufige Fragen zum Verbrauch von Infrarotheizungen

Wie schnell heizen Infrarotheizungen?

Infrarotheizungen erwärmen den Raum in etwa fünf bis 20 Minuten, was einen ihrer größten Vorteile darstellt. Dies liegt daran, dass sie nicht die Umgebungsluft, sondern die Objekte und Oberflächen im Raum erwärmen. Diese geben die Wärme anschließend gleichmäßig wieder ab. Dadurch wird die ineffiziente Erwärmung der Luft umgangen, was Energieverluste reduziert und die Effizienz steigert.

Wie teuer ist es, mit Infrarot zu heizen?

Die Kosten für das Heizen mit Infrarot variieren je nach Gebäude. Beispielsweise kostet das Heizen einer gut isolierten Neubauwohnung mit 60 m² und einer Raumhöhe von 2,5 m etwa 1.536 Euro pro Jahr. Dies basiert auf einer Heizleistung von 3.750 Watt, einer täglichen Heizdauer von 8 Stunden und einem Strompreis von 32 Cent pro Kilowattstunde.

Wie viel Strom verbraucht eine Infrarotheizung im Jahr?

Der jährliche Stromverbrauch einer Infrarotheizung hängt von der Isolierung und Größe des Raumes ab. Zum Beispiel benötigt eine schlecht isolierte Altbauwohnung mit 60 m² und einer Raumhöhe von 3,5 m eine Heizleistung von 8.400 Watt. Bei einer täglichen Heizdauer von acht Stunden und einer Heizperiode von 160 Tagen liegt der Stromverbrauch bei etwa 10.752 kWh pro Jahr.