Alternative zur Wärmepumpe
Auf der Suche nach einem alternativen Heizungssystem zur Wärmepumpe stößt man auf eine Reihe an Möglichkeiten: Gasheizung, Infrarotheizung, Fernwärme und viele mehr. Aber welche dieser Systeme sind wirklich sinnvolle und vor allem auch nachhaltige Alternativen zur Wärmepumpe? In diesem Beitrag stellen wir Ihnen drei gute Optionen näher vor und zeigen Ihnen die individuellen Vor- und Nachteile dieser Heizungssysteme auf.
Warum nach einer Wärmepumpe-Alternative umsehen?
Das Heizen mit einer Wärmepumpe kann grundsätzlich durch einige Vorteile überzeugen und ist eigentlich selbst schon eine gute Alternative zur klassischen Ölheizung und Gasheizung. Sie kann mit erneuerbaren Energien betrieben werden, produziert keine Abgase und wärmt sehr effizient.
Dem gegenüber stehen jedoch negative Punkte, die man bei der Wahl dieses Heizsystems bedenken sollte. Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist ziemlich teuer. Anschaffungs- und Installationskosten überschreiten die 15.000-Euro-Marke meist deutlich. Durch den Betrieb mit Strom ist man bei den Betriebskosten von den aktuellen Strompreisen abhängig. Das Heizen mit Strom kann da unter Umständen teuer werden, wenn der Heizbedarf groß ist.
Außerdem ist der Einbau einer Wärmepumpenheizung nicht überall problemlos möglich, denn bestimmte Umweltvoraussetzungen müssen gegeben sein (z. B. ein ausreichendes Grundwasservorkommen). Hinzu kommt, dass nicht jede Heizkörperart mit einer Wärmepumpe beheizt werden kann. Durch die niedrige Vorlauftemperatur der Pumpe ist das effiziente Heizen nicht mit jedem bestehenden Heizkörpersystem kompatibel.
Weiterhin ist die Wärmepumpe im Altbau aufgrund der meist unzureichenden Dämmung keine gute Option. Aus diesen Gründen macht es durchaus Sinn, sich nach einer Alternative zur Wärmepumpe umzusehen.
Alternative zur Wärmepumpe: Diese umweltfreundlichen Optionen haben Sie
Alternative Heizsysteme zur Wärmepumpe gibt es viele, aber nicht alle sind auch umweltfreundlich. Öl- und Gasheizung sind beispielsweise wenig nachhaltig, da sie in der Regel mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Da viele Personen weg von Erdöl und Erdgas und hin zu nachhaltigen Alternativen wollen oder müssen, stellen wir Ihnen im Folgenden die drei besten umweltfreundlichen Alternativen zur Wärmepumpenheizung vor:
- Infrarotheizung
- Holz- und Pelletheizung
- Fernwärme
Sehen wir uns diese drei Systeme genauer an.
Infrarotheizung als Alternative zur Wärmepumpe
Wie die Wärmepumpe wird auch die Infrarotheizung mit Strom betrieben. Das Heizkonzept ist dennoch ein anderes. Hier wird kein komplexes Heizkörpersystem benötigt, ebenso wenig wie ein großes Grundwasservorkommen (Wasser-Wärmepumpe) oder ein weitläufiger Garten (Erdwärme-Wärmepumpe). Alles was Sie zum Heizen brauchen sind schmale Heizpaneele, die an eine Steckdose angeschlossen werden – und schon können Sie Ihren gesamten Wohnraum wohlig warm heizen.
Das Heizen mit Infrarot hat aber noch mehr Vorteile. Diese Heizart ist äußerst effizient und energiesparend, da 100 % des verwendeten Stroms in Wärme umgewandelt werden. Daneben kann man sie komplett mit grünem Strom betreiben, was sie sehr nachhaltig macht. Die Infrarotstrahlung entfaltet ihre angenehme Wärme im ganzen Raum, was das Raumklima verbessert und sich positiv auf Ihre Gesundheit auswirkt. Während des Heizbetriebs entstehen dabei keine Abgase. Hohe Anschaffungskosten werden vermieden und auch die Betriebskosten können bei effizienter Nutzung geringgehalten werden.
Andererseits muss man jedoch bedenken, dass man natürlich vom aktuellen Strompreis abhängig ist – steigt dieser, tun dies auch die Betriebskosten. Wohnen Sie in einem Altbau, ist die Effizienz dieser Heizungsart ebenso eingeschränkt. Mit der richtigen Platzierung der Infrarotpaneele und einer durchdachten Nutzung ist die Infrarotheizung aber auch im Altbau gut nutzbar.
Infrarotheizung: Vorteile
- Sehr effizient
- Nachhaltig durch Ökostrom
- Keine Abgase
- Verbessert das Raumklima
- Dezentes Design
- Keine hohen Anschaffungskosten
Infrarotheizung: Nachteile
- Abhängigkeit vom aktuellen Strompreis
- Weniger effizient im Altbau
- Ggf. hoher Stromverbrauch
Lesetipps: Mehr zu den Vorteilen der Infrarotheizung sowie den Nachteilen der Infrarotheizung erfahren Sie in den entsprechenden Ratgebern! In unserem Vergleich Infrarotheizung vs. Wärmepumpe stellen wir außerdem die beiden Heizsysteme einander im Detail gegenüber.
Natürliche Wärmepumpe-Alternative: Holz- und Pelletheizung
Wer auf Strom als Wärmequelle verzichten will, für den könnte eine Holzheizung interessant sein. Holz ist ein vielseitiger Brennstoff, der nachwachsend und damit sehr umweltfreundlich ist. Die Verarbeitungsform des Holzes entscheidet hier darüber, um welche Art von Holzheizung es sich handelt:
- Holzscheite für eine klassische Holzheizung
- Gepresste Holzpellets für eine Pelletheizung
- Zerkleinerte Holzschnitzel für die Hackschnitzelheizung
Egal für welche dieser Heizungsarten Sie sich entscheiden, mit dem Rohstoff Holz ist ein nachhaltiges und verhältnismäßig günstiges Heizen möglich. Mit einer Holzheizung können sowohl das Heizwasser als auch das Brauchwasser erwärmt werden. Durch die gute Heizkraft ist das Heizen mit Holz auch im schlechter gedämmten Altbau eine hervorragende Alternative zur Wärmepumpe.
Allerdings muss man die relativ hohen Anschaffungskosten bedenken – vor allem bei einer Pellet- oder Hackschnitzelheizung – die erst nach ein paar Jahren wirklich rentabel wird. Hinzu kommen der große Wartungsaufwand und der hohe Platzbedarf für die Lagerung von Hackschnitzeln, Pellets & Co.
Holzheizung: Vorteile
- Natürlicher, nachwachsender Brennstoff
- Hohe Effizienz
- Niedrige Betriebskosten
- Erhitzung von Heiz- und Brauchwasser
- Auch für den Altbau geeignet
Holzheizung: Nachteile
- Hohe Anschaffungskosten
- Hoher Wartungsaufwand
- Großer Platzbedarf für die Lagerung des Brennstoffes
Fernwärme als Alternative zu Wärmepumpe & Co.
Eine weitere Option, die sich als Alternative zu Wärmepumpe, Gasheizung und weiteren Heizungsarten anbietet, ist die Fernwärme. In vielen kleineren und auch größeren Städten haben Sie die Möglichkeit, Ihre bestehende Heizung an das örtliche Fernwärmenetz anzuschließen. Dort bekommen Sie von einer zentralen Stelle warmes Heizwasser, das zur Erwärmung Ihrer Heizkörper genutzt wird.
Dabei ergeben sich ein paar klare Pluspunkte. Sie benötigen keinen Platz für einen Gastank, große Mengen Hackschnitzel oder eine klobige Wärmepumpe im Garten, denn Sie bekommen das Warmwasser direkt über die Fernwärmeleitungen „geliefert“. Somit sparen Sie sich nicht nur Platz, sondern auch eine aufwändige und teure Installation. Die Anschaffungs- und Anmeldekosten sind eher gering, Wartungskosten fallen keine an. Zudem ist ein sehr effizientes Heizen möglich.
Allerdings muss man auch die negativen Seiten der Fernwärme betrachten. Grundvoraussetzung für einen Fernwärmeanschluss ist natürlich das Vorhandensein eines Fernwärmenetzes in Ihrer unmittelbaren Umgebung. Sind die Leitungen sehr lang, bis das Warmwasser bei Ihnen ist, dann ist der Energie- und Wärmeverlust so groß, dass die Effizienz verloren geht.
Zudem sind Sie an die genutzten Energiequellen des Netzwerkes gebunden. Werden hier keine nachhaltigen Energiequellen verwendet, konsumieren Sie diese automatisch mit. Zu bedenken sind auch die eher hohen laufenden Kosten.
Fernwärme: Vorteile
- Geringe Anschaffungskosten
- Keine Wartungskosten
- Einfache Anmeldung und Installation
- Hohe Effizienz möglich
- Nachhaltiges Heizen möglich
- Kein Platzverbrauch durch Gastherme etc.
Fernwärme: Nachteile
- Fernwärmenetz muss in der unmittelbaren Umgebung vorhanden sein
- Relativ hohe laufende Kosten
- An den Anbieter gebunden – preislich und bezüglich der Energiequelle
Hybridheizung als Alternative: Wärmepumpe mit Solarthermie kombinieren
Keine wirkliche Alternative zur Wärmepumpe, aber eine sinnvolle Ergänzung, ist die Solarthermie. Da die Wärmepumpe mit Strom betrieben wird, ist die Frage nach der Herkunft des Stroms für viele eine essenzielle. Mithilfe von Sonnenergie wird in der Photovoltaikanlage nachhaltiger Strom erzeugt, der dann zum Betrieb der Wärmepumpenheizung genutzt werden kann. Dadurch verwenden Sie nachhaltigen Ökostrom, der die Umwelt nicht belastet.
Fazit: Die Wärmepumpe ist nicht die einzige Option
Die Wärmepumpe kann zwar die weniger nachhaltige Öl- oder Gasheizung ersetzen, aber sie ist bei weitem nicht die einzige Option. Es gibt einige gute Alternativen zur Wärmepumpe, die nachhaltig betrieben werden können und in jedem Wohnraum angenehme Wärme spenden. Die Infrarotheizung ist hier hervorzuheben, da sie besonders effizient arbeitet, keine klobigen Heizkörper benötigt und mithilfe von grünem Strom umweltfreundlich betrieben werden kann. Aber auch die klassische Holzheizung ist eine gute Wärmepumpen-Alternative, ebenso wie die Fernwärme.
FAQ: Häufige Fragen zu Alternativen zur Wärmepumpe
Welche alternativen Heizmethoden gibt es?
Als alternative Heizmethoden werden jene bezeichnet, die nachhaltig betrieben und so die klassische Öl- bzw. Gasheizung ersetzen können. Dazu zählt die Wärmepumpe ebenso wie die Infrarotheizung, die Holzheizung, die Fernwärme und die Hybridheizung.
Warum keine Wärmepumpe einbauen?
Es gibt ein paar Punkte, die gegen die Wärmepumpe als Heizungssystem sprechen. Zum einen sind Anschaffung und Installation teuer. Die Nutzung ist auch nur dann möglich, wenn die entsprechenden Umweltvoraussetzungen für die jeweilige Wärmepumpenart gegeben sind. Zum anderen ist die Isolation des Hauses ein wichtiger Faktor. Ist diese nicht besonders gut, werden die Betriebskosten hoch ausfallen. In diesem Fall sollte man sich nach einer Alternative zur Wärmepumpe umsehen.
Was ist besser: Infrarotheizung oder Wärmepumpe?
Sowohl die Infrarot- als auch die Wärmepumpenheizung werden mit Strom betrieben. Beide Systeme haben natürlich ihre Vor- und Nachteile. Insgesamt hat jedoch die Infrarotheizung in Punkto Installation, Anschaffungspreis und Design die Nase vorne, während die Wärmepumpe vor allem mit der Bereitstellung von Heiz- und Nutzwasser überzeugen kann.
Was ist besser: Wärmepumpe oder Pelletheizung?
Will man diese beiden Heizungssysteme vergleichen, sind drei Kriterien ausschlaggebend: Installation, Dämmung und Platzangebot. Die Wärmepumpe ist hervorragend für Neubauten mit guter Isolation geeignet. Sie benötigt zudem keinen Lagerplatz für den Brennstoff. Die Pelletheizung ist hingegen in der Installation um einiges unkomplizierter und kann auch bei einer schlechter gedämmten Altbauwohnung mit hoher Effizienz überzeugen.
Wann lohnt sich keine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe lohnt sich nicht, wenn die Wohnräume nicht gut gedämmt sind, keine Flächenheizung betrieben wird und die Summe der Einsparungen an Gas bzw. Öl kleiner ist als der Stromverbrauch der Wärmepumpe. Zusätzlich sind für Wohnungen und kleine Häuser generell nur Luftwärmepumpen wirklich rentabel, da die aufwändigen und teuren Bohrungen für eine Wasser- oder Erd-Wärmepumpen sehr kostspielig sind.
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